HC Wien 1990 - 1997 |
Anfang der 1990-er Jahre war der HC Wien die dominierende Feldhockeymannschaft Österreichs bei den Herren. 1990 und 1991 konnten die Herren ihren Staatsmeistertitel souverän verteidigen.
Bei den internationalen Turnieren musste allerdings noch Lehrgeld gezahlt werden, sodass das große Ziel, der Aufstieg in die A-Division im Europacup der Landesmeister nicht erreicht werden konnte.
1992 ging der Traum dann in Erfüllung: Im Finale des B-Europacups in Prag konnte Slavia Praha 2:0 besiegt werden, damit wurde die Qualifikation für die A-Division geschafft. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Turnier war allerdings der erneute Titelgewinn – doch auch dieser konnte im Herbst fixiert werden.
1993 war die Teilnahme am Herren-A-Europacup ein Höhepunkt in der Karriere vieler Spieler. Um auf diesem Niveau bestehen zu können fehlte letzten Endes aber doch einiges – der A-Pool blieb ein einmaliges Erlebnis. In diesem Jahr wurde noch einmal der Staatsmeistertitel errungen, das fünfte Mal in Folge, allerdings auch zum vorläufig letzten Mal.
Der letzte Titel der Herrenmannschaft wurde 1995 geholt, der Cupbewerb konnte gewonnen werden.
Im Damen- und Nachwuchsbereich entstand Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre eine Lücke, die nur langsam geschlossen werden konnte.
Es erforderte große Bemühungen, wieder eine Damenmannschaft melden zu können. Nach vielen Jahren konnte in der Hallensaison 1992/93 endlich wieder eine Damenmannschaft genannt werden. Der Einzug in das Aufstiegs-Play-Off zur A-Liga wurde regelmäßig erreicht, zum Aufstieg reichte es aber vorläufig nicht.
In den folgenden Jahren versuchten Reinhold Schrems und Gerald Wellan den Stamm auszubauen, um auch auf dem Feld wieder eine Mannschaft auf das Feld zu bringen. Vorerst reichte die Zahl der Spielerinnen allerdings noch nicht, so dass die Feldmeisterschaft gemeinsam mit Universitas bestritten wurde.
Im längere Zeit vernachlässigten Nachwuchsbereich wurden Mitte der 1990er Jahre die Anstrengungen wieder intensiviert. 1995 gelang nach langer Zeit wieder einmal ein Meistertitel – die Schüler-B-Mannschaft unter dem Trainer Franz Mahr konnte den Titel holen.
In den nächsten Jahren wurde der vereinsinterne Fokus auf den Nachwuchs gerichtet. Regelmäßig wurden für die Vorbereitung der Schülermannschaften Trainingslager in der BSS Schielleiten durchgeführt. Mehrere Schulaktionen wurden durchgeführt und damit neue Kinder zum Hockey geholt. Mitte der 90er Jahre wurde der Nachwuchs von Reinhold Schrems, Martin Schwertberger und Franz Mahr betreut. Am Ende des Jahrzehnts engagierten sich vor allem Hans Pessinger, Reinhold Schrems und Michael Rab für den Nachwuchs und legten so die Basis für spätere Erfolge.
Ein schwerer Schlag im Jahr 1995 war das Ableben des langjährigen HC-Wien und ÖHV-Präsidenten Dipl.-Kfm. Manfred Derp nach schwerer Krankheit. Mit diesem traurigen Ereignis ging ein erfolgreicher Teil der Vereinsgeschichte zu Ende. In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde Rudi Tauber zum Präsidenten gewählt, der bis 2001 die Geschicke des Vereines leitete.
Die zweite Hälfte der 1990er Jahre stand ganz im Zeichen des Wiederaufbaus der Damen- und Nachwuchsmannschaften.
Im Jahr 1996 hatte das Warten endlich ein Ende: der HC Wien konnte erstmals wieder eine Damenmannschaft auf dem Feld in der B-Liga melden.
Der Kader umfasste am Anfang der Saison gerade einmal 13 Spielerinnen. Doch langsam aber sicher wuchs der bunte Haufen trotz großer spielerischer und altersmäßiger Unterschiede zu einer richtigen Mannschaft zusammen. Es gelang auch, Zahl der Spielerinnen in der Folge weiter zu erhöhen.
In der Hallensaison 1996/97 verfehlten die HC Wien Damen den Einzug in die Finalspiele zum Aufstieg in die A-Liga nur knapp.
Am Feld wurde dieses Ziel aber bald erreicht - in der Feldmeisterschaft 1997 spielten die Damen bereits wieder in der A-Liga, konnten sich dort vorerst aber nicht dauerhaft etablieren.
Bei den Herren konnten die Erfolge der letzten Jahre nicht mehr erreicht werden. Viele Spieler der ehemaligen Meistermannschaft beendeten ihre Karriere, wodurch eine rasche Verjüngung erfolgte. Dies zeigte sich vorerst auch in den Ergebnissen. In der Halle, noch nie eine Domäne des HC Wien, wurde 1994 der Klassenerhalt verfehlt. Somit musste der Gang in die B-Liga angetreten werden, der Wiederaufstieg konnte in den folgenden Jahren nicht erreicht werden:
Am Feld wurde vorerst noch vorne mitgespielt, der Titel war allerdings stets außer Reichweite. 1996 wurde der 3. Platz erreicht, die Distanz zur Spitze wurde in den folgenden Jahren aber stets größer.
Im Nachwuchsbereich wurde Ende der 90er Jahre und im 1. Jahrzehnt des neuen Jahrtausend ein besonderes Schwergewicht gelegt. Insbesondere gelang es die Eltern auch in das Vereinsleben einzubinden und so konnte erstmals eine Elternmannschaft ins Leben gerufen werden
Ziel war es möglichst in allen Klassen – insbesondere im Mädchenbereich – eigene Teams nennen zu können. So konnte der HCW in der Saison 2001/02 erstmals eine eigene Mädchenmannschaft nennen und riskierte dies, obwohl der Kader nur 1 Tauschspielerin zuließ. Das Experiment gelang dank der massiven Elternunterstützung.
Auch die U8 spielte erstmals in der Halle 1999 und musste jede Menge „Lehrgeld“ zahlen.